Keine Kompromisse mehr auf dem Weg zur Klimaneutralität
In knapp 24 Jahren soll Deutschland klimaneutral sein. Das Ziel ist gesetzt, doch über die Wege, wie dies erreicht werden soll, gibt es viele Meinungen. Daikin, als einer der weltweit führenden Hersteller von Wärmepumpensystemen, fordert von einer neuen Bundesregierung ein klares Bekenntnis zur Wärmepumpe als Schlüsseltechnologie für die Energiewende.
„Unser Appell an die neue Bundesregierung lautet ganz klar: Jetzt ist die Zeit zu handeln. Wir können uns auf dem Weg zur Klimaneutralität keine Kompromisse mehr leisten. Dazu gehört auch, sich vom Mantra der Technologieoffenheit, beispielsweise bei der technischen Gebäudeausrüstung, zu lösen. Die Wärmepumpentechnik ist die zentrale Technologie in dieser entscheidenden Transformationsphase“, erläutert Volker Weinmann, Beauftragter Politik, Umwelt und Verbände bei Daikin Airconditioning Germany.
Jeder neu installierte fossile Heizkessel geht zulasten der Klimaneutralität
Allein im Jahr 2020 wurden in Deutschland rund 623.100 Gasheizungen verkauft, davon circa 69.900 Gas-Heizwertkessel und 553.200 Gas-Brennwertkessel (Quelle: Statistisches Bundesamt). „Dabei ist jeder jetzt installierte fossile Heizkessel aufgrund seiner Lebensdauer für mindestens die nächsten 10 bis 15 Jahre ein Verlust für die Energiewende“, untermauert Volker Weinmann. „Etablierte Konzepte wie die Wärmepumpe sind vorhanden, um Klimaneutralität in allen Bereichen zu forcieren. Von der neuen Bundesregierung erwarten wir uns deshalb eine Klimapolitik, die die Wirtschaft beim Klimaschutz entschlossen unterstützt und große Schritte nach vorne macht, statt auf veraltete Technologien zu setzen.“ Daher hat Daikin zum Beginn der vertieften Sondierungsverhandlungen gemeinsam mit einer breiten Allianz deutscher Unternehmen aus allen Schlüsselsektoren der Wirtschaft eine ambitionierte sektorübergreifende Klimapolitik gefordert, die den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens gerecht wird.
Die Debatte um Wasserstoff in der Gebäudewärme verzögert die Klimaneutralität
Aktuell werden jedoch scheinbar nachhaltige Lösungen diskutiert, die längst noch nicht marktreif sind. So zum Beispiel die Debatte um den Einsatz von Wasserstoff: Importierter grüner Wasserstoff wird als die ideale Lösung zum Erreichen der Klimaschutzziele im Gebäudesektor dargestellt. „Diese Debatten bringen uns nicht weiter. Hier wird eine teure Lösung diskutiert, von der nicht bekannt ist, wann sie verfügbar ist und welche internationalen Abhängigkeiten entstehen. Auch werden dabei völlig veraltete Argumente aufgegriffen, welche Voraussetzungen ein Gebäude vorweisen muss, damit eine Wärmepumpe eingesetzt werden kann“, so Volker Weinmann. Der Einsatz von grünem Wasserstoff in Bereichen, die sich jetzt sofort anderweitig klimaneutral gestalten lassen – und das sogar energetisch noch deutlich effizienter – ist daher nicht sinnvoll und voraussichtlich auch unwirtschaftlich.
Wärmepumpen eignen sich für alle Gebäudetypen
Wärmepumpen eignen sich mittlerweile für alle Gebäude – vom Einfamilienhaus bis zu Gewerbegebäuden, auch im unsanierten Altbau. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat mit seinen Felduntersuchungen von Wärmepumpenanlagen im Laufe der letzten 20 Jahre gezeigt, dass es möglich (und notwendig) ist, Wärmepumpen ökologisch und ökonomisch erfolgreich in Bestandswohngebäuden einzusetzen. Und auch in Gewerbegebäuden wird die Wärmepumpentechnologie flächendeckend genutzt: So beheizt dm-drogerie markt die überwiegende Anzahl seiner 2.000 Filialen (Bestandsimmobilien und Neubau) klimafreundlich mit der VRV Wärmepumpentechnologie.
Der beste Wärmeerzeuger hin zur Klimaneutralität
Die Wärmepumpen-Heizung ist in einer CO2-freien Energiewirtschaft sowohl aus wirtschaftlichen Gründen als auch unter Effizienzgesichtspunkten der nachweislich bestmögliche Wärmeerzeuger. Aus einer Kilowattstunde erneuerbarem Strom erzeugt eine Heizungswärmepumpe im Jahresmittel mindestens drei Kilowattstunden Wärme. Das Verheizen von Wasserstoff in Gas-Brennwert-Heizungen verbraucht mindestens viermal so viel erneuerbaren Strom wie eine Wärmepumpen-Heizung. Auch die Argumentation, dass eine Brennwert-Wasserstoff-Heizung durch geringere Investitionen wirtschaftlicher sei als eine Wärmepumpen-Heizung, ist falsch. „Jede heute eingesparte Tonne CO2 bringt uns mehr als die von morgen, übermorgen oder in 20 Jahren. Darum sollten wir heute schon umsetzen, was möglich ist, und erprobte Technologien nutzen“, resümiert Volker Weinmann.